Das Wort Monogamie kann man auch mit Einehe oder Zweisamkeit übersetzen. Im allgemeinen Sprachgebrauch und in unserer Gesellschaft ist damit die strenge Einhaltung der Ehe gemeint. Im Idealfall ist die Monogamie dabei freiwillig gewählt und wird aus wirklicher und ehrlicher Liebe der Partner zueinander angestrebt. Wenn man dies moraltheologisch betrachtet, ist dies auch sicherlich ein wünschenswerter Zustand. Allerdings wenn man dies aus entwicklungsgeschichtlicher Weise betrachtet, spricht diese Herangehensweise eher gegen eine solche Ausschließlichkeit. Denn eigentlich ist es doch so, dass alles was mit Sexualität in Verbindung steht, nur der Artenerhaltung und der Reproduktion dienen soll. Biologisch betrachtet, kann dann ein solches Ziel nur über eine Selektion erreicht werden, wie man es im Tierreich anschaulich beobachten kann. Hier dient die Partnersuche als instinktive Angelegenheit der Fortpflanzung. Es gibt nur wenige Tierarten die tatsächlich auch monogam leben. Leider kann so ein monogame Beziehung fatale Folgen haben, wenn es dann zum Verlust des Partners kommt. Im Tierreich kommt es zum sozialen Abstieg und es kann bis zur Gefährdung der ganzen Art führen. Beim Menschen und auch noch in unserer heutigen Gesellschaft wird überwiegend angestrebt, nur einen Sexpartner zu haben. Dies wird uns nach wie vor von Anfang an als Ideal vermittelt und und meist auch so von Kindheit an beigebracht. Der Großteil der Gesellschaft erwartet dies auch. Dabei gelingt das oft eben nicht, weil diese Idee allzu menschlich ist und nicht dem natürlichen Kreislauf des Lebens entspricht. So kann diese lebenslange und feste Monogamie auch als kulturelle Erfindung bezeichnet werden.